Auf der Suche nach einem Campingplatz, welcher für uns gleich mehrere Anforderungen erfüllen musste und gleichzeitig noch Kapazität aufgrund der „Corona-Saison“ im Sommer 2020 hat, begrenzte sich unsere Suche auf die Ostsee.

Wir wollten Meer, Ruhe und Sonne. Außerdem soll ein Hund erlaubt sein. Eigentlich haben sich die meisten Campingplätze schon bei der freien Kapazität selbst disqualifiziert.
Denn gefühlt möchte in diesem besonderen Urlaubsjahr fast jeder Urlaub an der Ostsee oder Nordsee machen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir auf den Campingplatz auf Fehmarn in Puttgarden gestoßen.

Die Internetpräsenz ist, zugegeben, etwas in die Jahre gekommen und nicht sonderlich informativ.
Zumindest konnten wir die Preise sehen und das es keine Reservierungsliste gibt (Platz wäre genug vorhanden…). Naja, ein Anruf ein paar Tage vorher konnte ich mir nicht verkneifen:
„Kommt vorbei, wir haben noch genug Platz“.

Gesagt getan. Mit unserem Wohnwagen und Hund ging es rund 700 Km nach Fehmarn.
Wir lieben die Ruhe beim Campen, unser Hund kann gerne auf andere Hunde verzichten, daher bevorzugen wir kleine Campingplätze ohne Animation oder ähnliches.

Unsere erste Nacht bzw. Zwischenstopp verbrachten wir in Dahme, hier wollten wir uns mit Freunden treffen. Der perfekte Zeitpunkt um unsere Standklima auszuprobieren, denn die konnte ich noch nicht ausprobieren. Zumindest an diesem Tag war es tagsüber noch über 25 Grad und ich konnte sie endlich ausprobieren. Nach einer Gassi Runde, keine 20 Minuten später war unser Wohnwagen innen angenehm runtergekühlt. Natürlich funktioniert die Klima nur mit Landstrom und nicht autark. Trotzdem eine Investition die sich für mich gelohnt hat.

Am nächsten Tag ging es dann endlich auf den Campingplatz auf Fehmarn in Puttgarden.
Die Fahrt von Dahme aus hat nur rund eine Stunde gedauert.
Direkt vor dem Deich ist der Campingplatz Puttgarden gelegen. An der Rezeption war Mittagspause, trotzdem konnte man sich schon einen Platz auf einer großen, länglichen Wiese aussuchen. Die Plätze sind nicht gekennzeichnet, trotzdem kann man erahnen wie man sich hinzustellen hat. Es gibt ca.5 Reihen, wobei ein Teil davon an Dauercamper vermietet ist. Trotzdem gibt es tatsächlich noch viel Platz. Im oberen Teil finden sich die Durchreisegäste, welche am nächsten Tag zur Fähre wollen. Der Fährhafen ist gerade einmal 5 Fahrminuten und ca. 10 Gehminuten entfernt, was den Platz zu einem perfekten Zwischenstopp für Dänemark reisende oder Touristen macht.
Wir entscheiden uns für einen Stellplatz am Ende des Campingplatzes, wir mögen ja Ruhe.

Wir konnten den Wohnwagen direkt schon aufbauen. Dank meines neuen Akkuschrauber mit passender Verlängerung und 19er Nuss für die Kurbelstützen in meiner Camping-Ausstattung, ging das auch erstaunlich einfach, ohne Schweißausbruch.
Strom ist in den vorgesehenen Kästen zu entnehmen, auch schon vor der Anmeldung welche wir dann Nachmittags vorgenommen haben. Je nach Platzwahl sollte man auf jeden Fall eine 25 Meter Kabeltrommel bei sich führen. Zusätzlich neben den CEE Steckern, kann man auch über Schukostecker Strom bekommen.

Frischwasser gibt es an verschiedenen Stellen zum zapfen, leider ohne weitere Hinweise („Trinkwasser“, „kein Trinkwasser“) was uns zuerst stutzen ließ. Es stellte sich als richtig heraus.

Für die Zelter besonders praktisch:
Über den Platz verteilt gibt es Tische mit Bänken, sodass auch ohne Wohnwagen oder Wohnmobil nicht auf dem Boden gegessen werden muss.

Der „Check In“ war unkompliziert, nordisch kühl, sympathisch.
Bei der Anmeldung konnte man sich Duschmarken holen (0,50 € für 5 Minuten warmes Wasser) oder den Schlüssel für die Waschmaschine und Trockner.

Im Eingangsbereich findet sich ein kroatisches Restaurant, welches wir nicht getestet haben. Direkt daneben befindet sich ein kleiner Kinderspielplatz.

Die Sanitäranlagen sind in die Jahre gekommen (zum Teil aber auch neue Sanitäreinrichtung, wie z. B. ein Teil der Duschen), aber immer sauber. Wie oft hier geputzt wird, kann ich nicht sagen, es war jedoch zu jeder Zeit sauber.
An dem Sanitärhäuschen selber ist die Müllstation, sowie Ent- und Versorgungstation für Wohnmobile.
Wir waren im August 2020 für 2 Wochen auf dem Platz. Der Platz war gut besucht, aber es war wirklich noch ausreichen Platz vorhanden. Genauso hat man im Sanitärgebäude immer ausreichend Platz gehabt.

Vom Campingplatz Puttgarden auf Fehmarn kann man über 2 Türchen (in der Mitte und am Ende vom Platz) über den Deich gelangen. Damit ist der Fußweg bis zum Meer gerade einmal 2-3 Minuten. An der Campingplatzseite dient eine Treppe auf dem Weg nach oben, die Meerseite ist nicht so steil und kommt ohne Treppe aus.

Der Strand wechselt von größeren Steinen, bis kleine Steinchen. Nach 10 Gehminuten Richtung Westen kommt man erst an den Hundesandstrand, dann an den Sandstrand an dem keine Hunde geduldet werden.

Wenn man noch etwas weiter läuft erreicht man am „grünen Brink“ die Beltbude, welche einen Besuch wert ist (Essen, Cocktail und mehr). Das Besondere daran ist, im Außenbereich kann man in Sichtweite vom Strand in Strandkörben Platz nehmen. Gerade zum Sonnenuntergang ein wirklich schöner Platz.

Startet man am Campingplatz über den Deich gehend in Richtung Osten, ist man innerhalb von ca. 10 Gehminuten an dem schwimmenden BorderShop, welcher sich mit Alkohol und Süßigkeiten hauptsächlich an die dänischen Besucher richtet.
In Burg auf Fehmarn, die größte Stadt auf der Insel, gibt es zahllose Einkaufsmöglichkeiten, den Südstrand und auch viele Gaststätten und lohnt sich immer für einen Ausflug. Der nächste Ort westlich von Fehmarn ist Marienleuchte und lockt mit einer Steilküste und einem Leuchtturm.

Wenn du kein Wohnwagen oder Wohnmobil hast, kannst du auch vor Ort (oder in deiner Region) einen ausleihen. Meine Erste Reise mit einem Wohnwagen habe ich auch mit einem Mietwohnwagen über Campanda gebucht. Ich war sehr zufrieden (was aber natürlich auch am Vermieter selber gelegen hat). Wer das vor einer Anschaffung eines Wohnwagen/Wohnmobil auch probieren möchte, kann über Campanda ^Werbung ein Reisemobil ausleihen.

Fazit:

Für uns war der Campingplatz Fehmarn in Puttgarden ruhige zwei Wochen. Der Campingplatz Fehmarn in Puttgarden ist Familien und, dass sollte an dieser Stelle besonders erwähnt werden:
hundefreundlich! Hier darf ein Hund noch mal bellen und einfach Hund sein.

Keine festen Parzellen hat nicht nur den Vorteil, dass es wie eine sehr große Wiese ein großes Raumgefühl vermittelt, sondern man kann sich mit Freunden und Bekannten dicht zusammen stellen.

Wer einen „Sterne-Campingplatz“ erwartet, ist hier definitiv falsch. Das schreibe ich nicht, um den Campingplatz abzuwerten, sondern der Platz möchte das auch nicht sein. Eine unkomplizierte Übernachtungsgelegenheit, für Durchreisende, Urlauber und mehr.
Die Sanitären Einrichtungen sind alt, aber sauber und es funktioniert alles wie es soll. Wasser und Strom findet man auf dem Platz, nicht mehr und nicht weniger.

Eine richtige Mittagsruhe gibt es hier nicht (zumindest ist die Schranke nicht unten) und wir konnten auch um 12, 13 oder 14 Uhr vom Platz fahren.

Es gibt sicherlich andere schöne und ruhige Campingplätze auf Fehmarn, wir würden allerdings wieder mach Puttgarden zur Familie Clausen kommen.

Diesen Bericht haben wir ohne vorherige Ankündigung oder ähnliches verfasst und spiegelt unsere Meinung und Erfahrung mit dem Campingplatz Puttgarden der Fam. Clausen wieder.